Am Samstag den 31.05.2025, wurde die lang geplante FKAT-Übung am Feuerkogel erfolgreich durchgeführt. Angesichts der in den letzten Jahren gestiegenen Zahl an Waldbränden im Bereich des Feuerkogels war es für die Einsatzkräfte von großer Bedeutung, den Ernstfall realitätsnah zu beüben.
Angenommen wurde ein Waldbrand nahe der Bergstation der Gondelbahn „Gsoll“ auf rund 1.600m Seehöhe – ein anspruchsvolles Szenario für alle beteiligten Kräfte. Die Übung forderte nicht nur technische und taktische Einsatzfähigkeit der Mannschaften, sondern auch ihre logistische Organisation in alpinem Gelände.
Beginn der Übung war um 07:00 Uhr morgens mit der Alarmierung der Feuerwehren aus dem Pflichtbereich Ebensee. Kurz darauf rückten die ersten Kameradinnen und Kameraden zur Lageerkundung aus. Über die steile und anspruchsvolle Forststraße machten sich die Einsatzkräfte auf den Weg auf den Feuerkogel. Die Anfahrt zum angenommenen Brandherd nahm rund 20 Minuten in Anspruch.
Durch die Lageerkundung wurde das Ausmaß klar: ein ausgedehnter Brand eines Latschenfeldes nahe der Gondelbahn-Bergstation wobei es durch Funkenflug am südlich gelegenen Langwandkogel zu einem weiteren Feuer kam, welches aufgrund des Geländes schwer erreichbar war.
Aufgrund des Schadensausmaßes wurde ein Führungsstab im Feuerwehrhaus Ebensee durch die EFU-Einheiten aus den Abschnitten Gmunden und Bad Ischl aufgebaut. Von dort aus erfolgte die Anforderung des Waldbrandstützpunktes St. Agatha, zweier Hubschrauber des BMI sowie von drei FKAT-Pumpenzügen des Bezirkes Gmunden. Da Sicherungsmaßnahmen für die Löschmannschaften zu erwarten waren, wurde auch die Bergrettung Ebensee alarmiert.
Am ASKÖ Sportplatz Ebensee wurde der Landeplatz für die Polizeihubschrauber aus Linz und Salzburg eingerichtet. Von dort aus erfolgten zunächst Transportflüge, um Gerätschaften und Personal in den Schadensraum auf den Berg zu fliegen. Auch ein Standbehälter wurde nahe der Bergstation positioniert, welcher im Anschluss durch Wassertransportflüge befüllt wurde, um die Löschwasserversorgung sicherzustellen. Für die Treibstoffversorgung der Hubschrauber sorgte der Tankanhänger der FF Scharnstein.
Um ausreichend Löschwasser für die Bekämpfung beider Brandherde auf den Berg zu bringen, standen die alarmierten Feuerlösch- und Katastrophenschutzzüge vor der Aufgabe, eine Relaisleitung von einem großen Löschwasserbehälter bei der Talstation auf den Berg zu errichten. Beeindruckend wie ebenso herausfordernd sind die Zahlen dieser Zubringerleitung:
Länge: 3.800m
Höhendifferenz: 512hm
Pumpen: 13 Tragkraftspritzen
Auch diese Aufgabe wurde erfolgreich bewältigt und es stand eine kontinuierliche Wasserversorgung am Berg zur Verfügung. Dadurch konnten die Löschmaßnahmen intensiviert werden. Am Langwandkogel sicherten Mitglieder der Bergrettung die Löschmannschaften der Feuerwehr, da sich diese in absturzgefährdetem Gelände bewegen mussten. Die Löschwasserversorgung für diesen Bereich erfolgte ausschließlich aus der Luft.
Nach rund 6 Stunden waren alle Übungsziele erreicht und es konnte der Rückbau der Gerätschaften gestartet werden. Gegen 15 Uhr fand schließlich eine erste Nachbesprechung im Feuerwehrhaus Ebensee statt. Dort wurden auch alle Übungsteilnehmer durch die Feldküche vom Roten Kreuz Ebensee versorgt. Insgesamt konnte ein sehr positives Fazit gezogen werden, wobei wertvolle Erkenntnisse in die zukünftige Bewältigung derartiger Großereignisse einfließen werden.
Eine Übung in diesem Ausmaß bedarf langwieriger, intensiver Planung. Besonderer Dank gilt hierzu allen voran dem Bezirksfachbeauftragten für Vegetationsbrandbekämpfung HBI d.F. Markus Kogler sowie der Feuerwehr Ebensee. Aber auch allen beteiligten Feuerwehrmitgliedern, befreundeten Einsatzorganisationen und sonstigen Unterstützern sei besonderer Dank ausgesprochen, denn es wurde nicht nur (wieder einmal) ein Tag Freizeit für das Ehrenamt geopfert, sondern auch mit höchster Motivation, trotz fordernder Bedingungen bei sommerlicher Hitze, zur Tat geschritten. Insgesamt standen 227 Personen mit 43 Fahrzeugen im Übungseinsatz.
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Großangelegte FKAT-Einsatzübung: Waldbrand am Feuerkogel